Traditionell wird der Weihnachtsbaum am 24. Dezember aufgestellt
Doch ab wann gehört der Christbaum eigentlich ins Haus? Darüber scheiden sich heute die Geister. Traditionell wurde der Weihnachtsbaum in Deutschland erst am 24. Dezember im Wohnzimmer aufgestellt und umgehend geschmückt, damit er pünktlich zur Bescherung bereit stehen konnte. Diese wird in Deutschland, ganz im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern oder Russland, am Abend des 24. Dezember gefeiert. Gebräuchlich war und ist es jedoch auch, den Tannenbaum schon am Abend des 23. Dezember in der Stube aufzustellen, damit sich die während des Transports eingeklemmten Zweige über Nacht wieder entfalten können.
So wird der Weihnachtsbaum richtig aufgestellt:
Ein kurzes Video wie der Christbaum lange frisch bleibt und aufgestellt wird.
Das zeitige Aufstellen des Tannenbaumes wird immer beliebter
Viele Deutsche halten sich heute aber gar nicht mehr an diese alte Regel. In manchen Familien kommt der Weihnachtsbaum schon am 4. Adventssonntag ins Haus und wird mittels Christbaumständer aufgestellt. Auch der Nikolaustag wird heute gerne als Anlass genommen, die Weihnachtsstimmung im Haus einzuleiten. Weniger verbreitet, aber auch nicht verachtet, ist die Mode, den Baum schon zum 1. Dezember in die Stube zu stellen. Laut einer Umfrage des Münchener Merkur stellt knapp die Hälfte der Befragten den Baum kurz vor dem 24. Dezember auf. Ein knappes Drittel nimmt den traditionellen Tag der Bescherung nach wie vor als Stichtag. 15 % holen sich den Tannenbaum schon lange vor dem Heiligen Abend in die Wohnung. Ein Zehntel der Befragten, wahrscheinlich vor allem Alleinstehende, stellt allerdings heute gar keinen Baum mehr auf.
Ein Grund für das zeitigere Aufstellen des Christbaumes ist die Adaption von angelsächsischen Traditionen. In den USA ist es beispielsweise gang und gäbe, den Weihnachtsbaum schon zwei bis drei Wochen vor den Festtagen aufzurichten. Oftmals beginnen die Amerikaner schon gleich nach Thanksgiving, also Ende November, mit dem Aufstellen des Baumes. Die Engländer beginnen sogar häufig schon nach Halloween, ihr Haus mit Weihnachtsdekoration zu schmücken. Der Tannenbaum hält dann in der Regel Anfang Dezember Einzug ins Haus, obwohl die Briten ursprünglich die deutsche Tradition des Aufstellens am 24. Dezember übernommen hatten.
Schlussendlich sollte es aber jedem selbst überlassen bleiben, zu welchem Stichtag er seinen Christbaum aufstellen möchte. Schließlich handelt es sich hierbei um eine private Angelegenheit, an der sich niemand anderes zu stören braucht. Das Weihnachtsfest soll schließlich ein Fest der Toleranz und Nächstenliebe sein.
Ist das Fest der Liebe und Besinnlichkeit vorüber muss der Baum irgendwann wieder weg, hier erfährst du wie lange der Christbaum stehen bleibt.
Gut zu wissen:
Der Christbaum im Wohnzimmer verkörpert für die meisten Deutschen den Inbegriff der Weihnachtszeit. Er stellt ein zentrales Element des Festes dar: Das Schmücken des Baumes hat einen geradezu rituellen Charakter, unter ihm liegen später die Geschenke. Sein Einzug in die Wohnung signalisiert den Beginn der Festtage, sein Verschwinden verkündet gleichzeitig das Ende der Weihnachtszeit. Übrigens ist die Tradition des Weihnachtsbaumes jünger, als viele Leute denken würden. Zwar wird bereits in Quellen aus dem 16. und 17. Jahrhundert von aufgestellten Christbäumen zur Weihnachtszeit berichtet, doch schien es sich damals noch um eine regional begrenzte Sitte zu handeln, die etwa im Elsass gepflegt wurde. Seinen Siegeszug erlebte der Weihnachtsbaum erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, als er nach dem Wiener Kongress von 1815 zunächst von den Wohlhabenden und später auch vom einfachen Volk nach und nach in ganz Deutschland übernommen wurde. Durch deutsche Auswanderer gelangte er zu dieser Zeit auch in die Vereinigten Staaten. In England wurde der Weihnachtsbaum Mitte des 19. Jahrhunderts durch die deutschstämmige Königsfamilie etabliert. Nach und nach verbreitete er sich dann in ganz Europa.